Ruhe-EKG
Das Elektrokardiogramm (Herzstomkurve)registriert die elektrische Aktivität des Herzens. Seit 1803 war bekannt, dass die Herztätigkeit durch elektrische Impulse im mV Bereich gesteuert wird. 1903 wurde das EKG von Willem Einthoven in die medizinische Praxis eingeführt. Alle Herzmuskelzellen haben ein sog. Membran-Potential, welches sich durch Ionenströme periodisch ändert. An einigen Zellsträngen schneller (Reizleitungssystem), an anderen langsamer. Aus der zeitlichen Veränderung dieser Summenpotentiale aller Herzmuskelfasern entsteht die typische Herzstromkurve. Diese wird von definierten Positionen aus (Elektroden-Lage) aufgezeichnet.
Liegt eine Störung vor, so weichen die aufgezeichneten Kurven vom Normalfall ab. Rhythmusstörungen, wie zu schnelle Herzschläge (Tachykardie), unregelmäßige Herzschläge (Arrhythmie), zusätzlich einfallende Impulse (Extrasystolen), zu langsame Herzschläge (Bradykardie) und Pausen sowie Durchblutungsstörungen und Herzkranzgefäßverschlüsse (Infarkt) verändern die elektrische Leitfähigkeit des betroffenen Herzareals. Dieses führt zu einer entsprechenden, krankhaften Veränderung der EKG-Kurve. Auch Entzündungen am Herzen, Bluthochdruck, angeborene Herzfehler oder Anomalien und Stoffwechsel- und Speicherkrankheiten können zu typischen EKG-Veränderungen führen. Wichtig ist oft der Vergleich mit früheren Aufzeichnungen.