Langzeit-Blutdruckmessung
Bluthochdruck ist eine der häufigsten Erkrankungen in den modernen Industrieländern.
Selten liegen diesem bestimmte organische Erkrankungen der Niere oder Störungen der Drüsen wie Nebenniere oder Schilddrüse oder bestimmter Hirnregionen zu Grunde. Vor einer Behandlung untersuchen wir Patienten speziell auf diese Erkrankungen, da sie oft eine besondere Therapie erfordern.
Meist handelt es sich bei diagnostiziertem Bluthochdruck um einen sog. essentiellen Hypertonus, d.h. der Sollwert der Regelgröße Blutdruck ist nach oben verschoben. Dieses hat meist mehrere Gründe, zum einen spielen genetische Faktoren und eine gewisse Veranlagung eine Rolle, viel häufiger sind jedoch sogenannte Zivilisationsfaktoren, wie Überlastung (Stress), Übergewicht (Adipositas), unzureichende Bewegung, Ernährungsfehler, Schlafstörungen (z.T. auch durch nächtliche Atempausen) die Ursache.
Viel weniger häufig führen zu niedrige Blutdruckwerte zu ernsthaften Erkrankungen.
Der Blutdruck ist eine dynamische Größe, die sich an die jeweiligen Bedürfnisse des Organismus anpasst. Es gilt daher die Schwankungen zu erfassen und zu bewerten. Dazu dient uns die 24 Stunden Langzeit-Blutdruck-Messung bei der sie eine Oberarm Manschette verbunden mit einem automatischen Blutdruckmessgerät (am Gürtel getragen) umgelegt bekommen. Dieses System misst in festgesetzten Intervallen (in der Regel am Tage alle 15 Min. und nachts alle 30 Min.) ihren Blutdruck und Puls. Es entsteht ein sog. Tagesprofil Ihres Blutdruckverlaufes. So kann die Indikation für eine Behandlung oder eine Verlaufskontrolle bei bestehender Behandlung gestellt werden. Auch das sog. Weißkittelsyndrom, erhöhter Blutdruck nur in der Arztpraxis kann so erkannt werden.
Im Ruhezustand sollten der systolische Wert (also der Blutdruckwert, wenn sich das Herz zusammenzieht) unter 140 mmHg und der diastolische Wert (also der Wert, wenn der Herzmuskel erschlafft und sich wieder mit Blut füllt) unter 90 mmHg liegen. Hier kann es je nach Erkrankung Abweichungen geben.